Ressourcen – radio airplay on Lost and Found Sounds

Radioairplay on Lost and Found Sounds from #ressourcen, my collaborative composition with #EMERGE and Gerald Fiebig 22.5.2023, 9 – 11 pm Sidney time-zone! Thanks for having us!

„Tune in to 2BOB radio this week at 9pm for Lost and Found Sounds and you’ll hear works by Anja Kreysing on Attenuation circuit, Rosalind Hall on Avant Whatever, and Alexandra Spence, Tomoko Hojo, and a collaboration between Myriam Van Imschoot and Federico Protto, all on Dragon’s Eye Recordings.

Plus new releases from Manja Ristić, and on Antenna Non Grata, from COAGULANT.

Tune in to 2BOB RADIO 104.7fm in the Manning Valley or stream through www.2bobradio.org.au

Monday 22/May/2023, 9:00 – 11:00pm AEST (Sydney time 24timezones.com/difference)

Later on-demand at www.2bobradio.org.au/lost-and-found-sounds

broadcast / podcast features of restlicht 2023

19.3.2023 restlicht @ Mopomoso TV, curated by Viv Corringham, starts at 52:04 min with moderation from Viv:

restlicht live-version @ phonoECHOES by Mia Zabelka, 21.3.2023, playing tracks by
Phill Niblock, The Crown Quartet (Tibor Szemzö, Zahra Mani, Roberto Paci Dalo, Mia Zabelka), Werner Zappi Diermaier (Faust), Anja Kreysing, Sainkho Namtchylak and more:

Some more information about the Klangzeit-Festival / Music in the Countryside (German) : https://skug.at/intermediale-sounds-im/?fbclid=IwAR24ixjPfaAECxznvQfRKwGS3iCR9PxgJPTMG9zhaPkMhu9db8bVeHL_q7g

radioairplay / podcast of ressourcen @ RADIO IRRTUM! The mysterious archives 2022 / 11 „Das große Rauschen“

Ein dickes Merci an Herrn Irrtum, dass er „ressourcen“ von EMERGE und mir in seiner extrem empfehlenswerten Radioshow präsentiert hat! „ressourcen“ startet bei ca. 26:45 min, 7 min. aus 25 – spannende Auswahl!

https://www.elektrische-lasagne.de/radioIrrtum/

playlist

https://www.elektrische-lasagne.de/radioIrrtum/playlist_radio_irrtum_2022-11.md

FUNKT Sessions radioairplay @674FM! release

now on Bandcamp: Bea Dickas / Anja Kreysing:
FUNKT Sessions
radioairplay @674FM! bei FUNKT!

https://euerzimmer.bandcamp.com/album/funkt-sessions

Diese Tracks entstanden als Live-Session am 23.6.2021 im 674FM-Radiostudio in Köln im Rahmen der Reihe FUNKT von Georg Dietzler. Moderation: Georg Dietzler und Waltraud Blischke.  Zu Gast im Studio: Bea Dickas aka Tonzentrale (electronics), Gast des Gastes: Anja Kreysing (accordion / electronics)

FUNKT sessions ist ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln von Georg Dietzler:
www.gerngesehen.de/funkt/
jeden 2. & 4. Dienstag 16–18 h @ 674.fm

www.tonzentrale.eu
www.anjakreysing.de
#experimental #music #live #radioairplay #electronic #accordion

Pressebericht Celan-Projekt im Lazarettbunker 17.5.2019

Münster

 Zu schön, um wahr zu sein, kann Vorwurf werden. Darf ein Gedicht schön sein, wenn es die unfassbar einzigartige Grausamkeit von Menschen behandelt? Und kann es dann noch wahr sein? Paul Celan war diesem Vorwurf ausgesetzt, hat ihn ausgehalten müssen. Der Präsentation seiner „Todesfuge“ im Lazarettbunker kann man diesen Vorwurf schwerlich machen – zu weit entfernt von rotweingeschwängerten Wohnzimmern, cellodurchwirkten Gedenksälen oder stickigen Schulklassen: Ein Bunker ist ein historisch authentischer Ort von Todesangst und Ohnmacht. Und von Krieg.

Ein passender Ort für Celans Meisterwerk, das vielen nach Adornos als Verdikt verstandene Urteil, „nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“, als unpassend erschien. Anja Kreysing und Helmut Buntjer („This honourable fish“), verstärkt durch den Niederländer Max Kuiper, schufen mit ihrem „Lait Noir Du Matin“ ein elektroakustisches Environment, das mal Klang-Teppich, mal Spot war.

In den zum Fürchten dunklen Räume pulsierten Geräusche, die den teuflischen Ton der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschine aufriefen: kreischend quietschende Züge, metallisches Schaben, dumpfes Dröhnen. Als wollte das Akkordeon dieser hörbaren industriellen Tötungshölle so etwas wie Musik geben, erklangen mal marschig Akkorde, mal kleine Melodien – wie ein Verklingen von Kultur oder ein Aufhoffen.

Wer die „Todesfuge“ im Bunker erlebt hat (und es waren verblüffend viele), konnte erleben, dass Celans unversöhnliche Verse eine höchst konkret schmerzende Mahnung und kein idealisierend verklärendes Poem von Anmut und Würde sind.

Von Gerhard H. Kock / Foto: Gerhard H. Kock

Sonntag, 19.05.2019, 17:14 Uhr

https://www.wn.de/Muenster/Kultur/3784202-Todesfuge-von-Paul-Celan-im-Lazarettbunker-Schoene-Verse-schmerzende-Mahnung

Stimmen und Kommentare

„Anja Kreysing (…) ist eine der renommiertesten europäischen Akkordeonisten mit der traditionellen Basis in der Stilisierung von Pauline Oliveros, aber sie hat auch musikalische Einflüsse aus dem Balkan-Roma, die in eine unverwechselbare Mischung aus Elektroakustik, Weltmusik, Neo-Folk und Post-Industrial übertragen werden. Bisher hat sie ein Dutzend Alben veröffentlicht, (…) “
Aus einer Rezension des kroatischen Kulturmagazins terapija.net über das Album re-encypher, 19.10.2018
http://www.terapija.net/mjuzik.asp?ID=28536

 

„(…) bin immer wieder von soviel Spaß und Experimentierfreude geflasht! Du kratzt den Schorf vom Mainstream und von allzu viel harmonischer Gefälligkeit, um darunter mit den Wunden zu posen, die das fortschreitende Leben den hehren musikalischen Werken geschlagen hat. Das ist großes Kino und ein rasanter Soundtrack, auch ganz ohne Film.“

Andreas Brenneke, 2.5.2018 anlässlich

„(…)…das Akkordeon gab den Filmszenen Akzente, wie es ein Cliffhanger am Ende eines Kapitels tut und so ein Buch zum Pageturner macht. (…)“ :

Emma Holland, 5.2.2018 in

https://patriciahollandmoritz.wordpress.com/2018/02/05/transmedialer-nosferatu-grosses-kino-im-delphi/

Review von „Lait Noir Du Matin“ u.A. tracks von „Nuits et Noirs 3“:

continuo-docs: „The opening track of Nuits et Noirs 3 is worth the entry ticket alone. Titled Lait Noir Du Matin – after the French translation of Paul Celan’s Todesfuge poemBlack milk of daybreak we drink it at evening…–, this 20-mn epic is a collaboration between German accordionist Anja Kreysing (born 1967) and trombonist Helmut Buntjer, with Max Kuiper contributing ambient sounds.  From desolate soundscapes with repeated, lugubrious long-held notes on trombone to strange accordion transmorgrifications, the track consists mostly of atmospheres, textures and various, hard to identify extraneous noises and found sounds – like assorted percussion, static or sonic detritus–, plus occasional reading of Celan in German. The minimalist accordion at times sounds like the sho in a John Cage composition like Two4 (1991). Lait Noir Du Matin is a beautiful piece of music I will return to often as well as investigating the varied output of Anja Kreysing – that’s what compilations are made for, right?“

Treffende und schöne Worte von continuo-docs über meinen Track Lait Noir Du Matin, den ich gemeinsam mit Helmut Buntjer für „Nuits et Noirs 3“ eingespielt und dann überarbeitet habe. Sozusagen die Keimzelle von unserem neuen Projekt „this honourable fish„!

https://continuo-docs.tumblr.com/post/140791778067/listenpurchase-sacred-language-nuits-et-noirs

„Panzerkreuzer Potemkin“ – Review Westfälische Nachrichten

„Mo., 29.02.2016
Stummfilmkonzert mit Helmut Buntjer und und Anja Kreysing
Piazzolla zum „Panzerkreuzer Potemkin“

Münster – Anja Kreysing und Helmut Buntjer untermalen die Szenen aus Sergej Eisensteins Revolutions-Epos „Panzerkreuzer Potemkin“ von 1925 beim Stummfilmkonzert in der Stadthausgalerie auf verblüffende Art.

Von Arndt Zinkant / Foto: Arndt Zinkant
 
Das Drama hat fünf Akte. Im vierten Akt von „Panzerkreuzer Potemkin“ kommt sie dann, „Die Treppe von Odessa“ – jene berühmte, grausige Sequenz, wo die zaristischen Offiziere im Jahr 1905 auf das aufbegehrende Volk schießen. Mit der legendären „Kinderwagen-Sequenz“:Eein Baby, dessen Mutter erschossen wird, rollt die riesige Hafentreppe herab.

Anja Kreysing und Helmut Buntjer untermalen die Szenen aus Sergej Eisensteins Revolutions-Epos von 1925 auf verblüffende Art: Sie versuchen nicht, die kreischenden Massen und donnernden Gewehre akustisch zu imitieren. Stattdessen: Astor Piazzolla! Dessen morbide Tangoklänge schmiegen sich emotional verblüffend stimmig an das Chaos. Und der Tango wird zum Totentanz.

„Schwarz-Weiß ist die bessere Farbe“, heißt das Motto der Stummfilm-Reihe, die Kreysing und Buntjer veranstalten – vormals im Cinema, nun drei Mal in der Stadthausgalerie. „Potemkin“ war am Sonntag der letzte Streich an diesem Ort. Und der hätte mehr Publikum verdient, schließlich handelt es sich um einen Meilenstein der Filmgeschichte. Mit Live-Klängen, wie man sie sonst nicht zu hören bekommt.

Rechts von der Leinwand sitzt Helmut Buntjer, spielt Posaune und Tuba, lässt seine Instrumente singen oder avantgardistisch knirschen. Und natürlich bekommen die Dampfer der russischen Flotte ein ohrenbetäubendes Dröhnen mit auf den Weg. Elektronik kommt hinzu, die Lautsprecher verstärken alles. Links spielt Anja Kreysing ihr Akkordeon, das natürlich genau zu Piazzolla passt. Und nicht minder zur Wehmut eines russischen Volksliedes oder zum „Einheitsfrontlied“ von Hanns Eisler und Bert Brecht.

Stummfilmmusik war in seinen Anfängen immer ein Zitate-Reigen, das macht immer noch den Spaß aus. Die Qualität der „Potemkin“-Filmkopie war um Längen besser als bei den zwei Vorgängerfilmen „Nosferatu“ und „Der Untergang des Hauses Usher“. Auch das Auge kam hier voll auf seine Kosten. Schwarz-Weiß ist eben die bessere Farbe.“

http://www.wn.de/Muenster/Kultur/2287022-Stummfilmkonzert-mit-Helmut-Buntjer-und-und-Anja-Kreysing-Piazzolla-zum-Panzerkreuzer-Potemkin

„Der Untergang des Hauses Usher“ – Review Westfälische Nachrichten

„So., 28.02.2016
Filmkonzert: „Der Untergang des Hauses Usher“ in der Stadthausgalerie
Wie eine traurige Traumfantasie 

Von Arndt Zinkant / Foto Arndt Zinkant

Münster – Es pfeift und pfeift und pfeift. „Der Untergang des Hauses Usher“ kommt umtost von Sturmböen daher, welche Vorhänge zerzausen, Baumwipfel verbiegen und Haare verwehen. Edgar Allan Poes berühmte Geschichte wurde am Freitag in der Stadthausgalerie als Stummfilm präsentiert, untermalt von mächtig wogenden Sound-Effekten aus dem Rechner, die die Musikerin Anja Kreysing vorab punktgenau auf eine Tonspur gelegt hatte. Von wegen Stummfilm!

Aber das war nicht alles. Anja Kreysing legte dann live noch Akkordeon-Klänge darüber, die den Sog der Töne bereicherten um eine oft hypnotische Aura, wie sie die Melancholie einer Quetschkommode mühelos erzwingt. Traurig kündeten diese Klänge von Vergänglichkeit und hüllten die morbiden, teils gruseligen Filmbilder wie einen Schleier ein.

Das zweite „Auswärtsspiel“ in der Stadthausgalerie. Nach dem bizarren Schelmenstreich „Nosferatu“ (mit dem Theaitetos Trio) am Dienstag war die Poe-Verfilmung (1928) von Jean Ep-stein in jeder Hinsicht Kon-trastprogramm. Ein Filmkonzert wie eine traurige Traumfantasie. Ein Film fast ohne Handlung – mit einer Musik, die ihre melancholische Stimmung kaum variierte. Dem musste man sich einfach überlassen und sich in die Welt von RoderickUsher „hineinwehen“ lassen.

Usher, der übersensible, degenerierte Künstler, malt im spukigen Familien-Schloss seine Frau Madeline, die an einer seltsamen Krankheit leidet. Im Verlauf der Handlung wird sie lebendig begraben – befreit sich am Ende aber aus der Gruft. Die Filmversion von Epstein (mit Luis Buñuel als Co-Autor!) weicht deutlich von Poes Story ab: Dort nämlich fehlt das Gemälde von Madeline, die außerdem nicht die Ehefrau, sondern die Schwester Rodericks ist. Einerlei: Was zählt, sind die starken, unheimlichen Bilder, die Anja Kreysing oft in eine sehr lange, sehr französisch klingende „Valse triste“ taucht. Und wenn die Uhr schlägt oder Buchseiten knistern, klingt dies so anspringend echt, als wäre man mittendrin im modrigen Hause Usher.“

http://www.wn.de/Muenster/Kultur/2285736-Filmkonzert-Der-Untergang-des-Hauses-Usher-in-der-Stadthausgalerie-Wie-eine-traurige-Traumfantasie