Yoshiyuki Hoshi & Anja Kreysing, Performance, realtime

25.5.2024 Musikhochschule Münster, 25 Jahre GNM Münster

Performance real time / Echtzeit
Yoshiyuki Hoshi (Performance / Tanz)
Anja Kreysing (Akkordeon / Electronics)
Aufführung am 25.5.2024
in der Musikhochschule Münster zur Jubiläumsnacht
25 Jahre Gesellschaft für Neue Musik Münster
Video: Anja Kreysing
Kamera: Visual Youth
c)2024

#dance #performance #echtzeit #realtime #choreography #composition #expressionism #Germany #Japan #culture #accordion #electronics #somaenner

Willkommen in der Hölle – partizipative Musikperformance für alle, Workshop Schloss Senden: 30./31.8.2024

Workshop und Performance mit Laien – Werden Sie Teil der Show

Am letzten Augustwochenende gibt es auf Schloss Senden einen ganz besonderen Workshop für alle zum Mitmachen – wir erarbeiten uns gemeinsam eine Performance und führen sie auf: „Willkommen in der Hölle“ von und mit Helmut Buntjer, David Guy Kono und Anja Kreysing und den Workshop-Teilnehmer*innen. 

Denn „Willkommen in der Hölle“ ist ein Projekt zum Mitmachen. Es geht um die Frage, wie wir den herausfordernden Alltag und die Krisen in der Welt bewältigen. Dabei geht es auch um die Frage, ob es eine „neue Normalität“ gibt, der wir uns stellen müssen. Kann uns Kunst dabei helfen? Welche künstlerischen Strategien eignen sich, mit der Realität umzugehen? Wir wollen gemeinsam Ideen entwickeln, wie wir mit dieser unsicheren und auch bedrohlichen Zeit besser leben können. 

Die Teilnehmer*innen des Workshops können sich künstlerisch vielseitig in praktischen Techniken aus Theater, Performance, Video, Sound und Musik ausprobieren. Daraus soll eine Show aus Musik, Tanz und Text entstehen. Alle sind eingeladen, mitzumachen: Professionelle Künstler*innen, Laien, Interessierte. Die Teilnahme ist kostenfrei und für alle Altersgruppen geeignet. Anmeldung bitte unter: kreysing@web.de

Freitag, 30. August 2024, 18 bis 19.30 Uhr: Vorbesprechung für Teilnehmende
Samstag, 31. August 2024, 11 bis 17 Uhr: Workshop 
Samstag, 31. August 2024, 19 bis 20 Uhr: Performances (jeweils 5 bis 10 Minuten)

everyday sounds – remix your city 18.4. – 12.5.2024 @ poetry2024 festival

Alltagsgeräusche und Poesie: So klingt Münster

Klanginstallation „everyday sounds“ vom 19. April bis 12. Mai im Krameramtshaus / Studierendenprojekt ist Teil des Programms POETRY

Münster (SMS) Wie klingt Münster? Die Klanginstallation „everyday sounds“ lädt vom 19. April bis 12. Mai dazu ein, die unverwechselbaren alltäglichen Klänge Münsters auf neue Weise zu erleben. Auf Einladung des städtischen Kulturamtes haben die Klang- und Medienkünstlerin Anja Kreysing, die Literaturwissenschaftlerin Prof. Britta Herrmann und eine Gruppe Studierender der Universität Münster das Klangbild der Stadt erforscht. Nun präsentieren sie die Ergebnisse in einer Klanginstallation im Haus der Niederlande im Krameramtshaus.

Sechs Studierende des Germanistischen Instituts haben in einem Workshop Töne und Geräusche Münsters erkundet. Sie haben literaturwissenschaftliche Theorie und künstlerische Feldforschung verzahnt und sind der Frage nachgegangen, wie Münsters Alltag klingt. Unter Leitung von Britta Herrmann und Anja Kreysing haben sie aus fieldrecordings (engl. Feldaufnahmen) und Werken internationaler Gäste des Lyriktreffens Münster Klanglandschaften geschaffen. 

Der Workshop und die Installation sind Teil der Veranstaltungsreihe POETRY, die noch bis zum 12. Mai im Vorfeld des Lyriktreffens Münster (10. bis 13. Mai) stattfindet. Ein Begleitprogramm während des Lyriktreffens bietet weitere Einblicke in die Arbeit der Studierenden.

Bürgermeister Klaus Rosenau eröffnet die Ausstellung im Krameramtshaus am Donnerstag, 18. April, um 18 Uhr. Die Studentinnen Miriam Feldmann und Julia Rosin geben eine Einführung in die Klanginstallation. Anja Kreysing, Musiker Helmut Buntjer und Autor Andreas Weber stimmen mit einem musikalisch-poetischen Beitrag auf die Installation ein. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Alle Termine des Programms POETRY unter stadt-muenster.de/kulturamt/poetry.

Teilnehmende des Workshops sind: Islah El-Yousfi, Fatme Erdem, Miriam Feldmann, Amanda Herbster, Florian Kraß und Julia Rosin. 

Kontaktdaten: 

Stadt Münster – Amt für Kommunikation

Tel.: 0251 / 492 1301
Fax: 0251 / 492 7712
www.muenster.de/stadt/medien
kommunikation@stadt-muenster.de

Foto: Soundwelle vor dem Prinzipalmarkt. Foto: Stadt Münster / Josephine Schumann / Adobe Stock. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. 

https://www.antennemuenster.de/artikel/alltagsgeraeusche-so-klingt-muenster-1960182.html

https://www.presse-service.de/public/Single.aspx?iid=1154738

https://www.dein-ms.de/alltagsgeraeusche-und-poesie-so-klingt-muenster

Ort ohne Heimweh – exhibition opening 5.8.2023, Oxford Barracks Münster

psychogeographic field exploration / audiovisual installation / video work of the former Oxford Barracks former „Flakkaserne“ by Thomas Gerhards (video) / Werner Rückemann (photo / installation) / Anja Kreysing (field recordings / audio performance / soundtrack)

exhibition: Samstag, 5.8.2023, 19:00 Uhr Münster, Ausstellungseröffnung Projektraum Zeitbögen / Oxford Quartier Münster, Roxeler Str. 340, 48161 Münster, bis 17.9.2023 Ausstellung

‍Das ‍aktuelle ‍Projekt ‍lotet ‍das ‍alte ‍Kantinengebäude ‍in ‍der ‍Oxfordkaserne ‍und ‍seine ‍Umgebung ‍aus. ‍Die ‍ursprüngliche ‍Wehrmachtskaserne, ‍als ‍Flak-Kaserne, ‍im ‍typischen ‍Heimatschutzstil ‍erbaut, ‍wurde ‍nach ‍dem ‍2. ‍Weltkrieg ‍von ‍britischen ‍Streitkräften ‍genutzt. Diese ‍Zeitschichten ‍und ‍ihre ‍Relikte ‍sind ‍unmittelbar ‍erkennbar ‍und ‍werfen ‍Fragen ‍an ‍das ‍Gelände ‍und ‍seine ‍Historie ‍auf. ‍Thomas ‍Gerhards, ‍‍Werner ‍Rückemann‍ ‍haben ‍mit ‍ihrem ‍Gast ‍‍Anja‍ ‍Kreysing‍ ‍die ‍Räumlichkeiten ‍ausgelotet ‍und ‍verortet. ‍Durch ‍die ‍gewonnenen ‍Foto- ‍Film- ‍und ‍Videoausschnitte ‍wie ‍Audioaufnahmen ‍erhält ‍man ‍auf ‍unterschiedlichen ‍Ebenen ‍einen ‍Eindruck ‍von ‍den ‍Räumlichkeiten. Diese ‍Aufnahmen ‍führten ‍zu ‍einer ‍audiovisuellen ‍Installation. Das Video ist ein Bestandteil der Installation.

ORTrmx // Ort ohne Heimat soundwork release

https://euerzimmer.bandcamp.com/album/ortrmx

field recordings out of the unsettling rooms of the former Oxford barracks / Flakkserne in Münster / Germany, manipulated and remixed with recordings from other places, developed out of the psychogeographic field exploration / audiovisual installation „Ort ohne Heimweh“ in collaboration with Thomas Gerhards and Werner Rückemann, August/September 2023, Oxford barracks, Münster, Germany

released September 18, 2023 @ EuerZimmer label

Ort ohne Heimweh – eine audiovisuelle Installation von Anja Kreysing, Thomas Gerhards, Werner Rückemann.

https://www.thomasgerhards.de // https://wernerrueckemann.com // https://anjakreysing.de //

#art #vernissage #kunst #ausstellungseröffnung #installation #video #soundart #soundinstallation #videoinstallation #kaserne #barracks #Oxford #münster #wehrmacht #ww2 #kalterkrieg #coldwar #anjakreysing #thomasgerhards #wernerrückemann #psychogeographic #sitespecific #av #art #fineart #videoart #audiovisual #performance #lowercasesounds #psychogeography #granularsynthesis

solo @ MICS continued / Klangzeitfestival, Klanghaus Untergreith / Schloss Gleinstätten, AT, 29.7.2023

Proud to be a part of MICS continued, Klangzeit 2023 – Summer edition with a new solo-performance: „sonic exhale, peripheral shifting“ I work with an acoustic place-translocation – a manipulated field recording from my place in the Westfalian countryside, in transition to a more suburban space, enriched with sounds of the styrian countryside. I composed a condensed summer day, starting accompanied by accordion and electronics. Sheep, crickets, birds, breathing / raining / thunder / breathing / crickets / sheep…

„This year’s summer edition of the Klangzeit Festival has the motto “MICS – Music in the Countryside continued” and will take place at Klanghaus Untergreith in South Styria. https://klang-haus.at

MICS – Music in the Countryside continued – is an ongoing project in the Alps-Adriatic region to strengthen the “music ecosystem” in rural peripheries by Klanghaus Untergreith (AT) in collaboration with Zveza Mink Tolmin (SI) and Mani d.o.o (HR).

The term “music ecosystem” is a concept that describes every aspect of music in society – composers and musicians, pop and art music and everything in between and, significantly, it also refers to music listeners and the role that music plays in people’s lives and the way it can enhance and strengthen the socio-cultural landscape.

Our work in the cultural sphere naturally addresses the needs of artists and creators, but we are also convinced that art and culture reflect the broader needs of society.

MICS continued communicates the benefit and joy of music to new and existing audiences, reaching out to minorities and rural inhabitants to bring them into the world of contemporary music. Through contact between artists and audiences, MICS continued raises awareness for the significance of music. Through music, MICS continued communicates socio-cultural togetherness across boundaries.

Upholding the cohesive value of music in society through an Alps-Adriatic collaboration, MICS continued communicates the value of European cultural diversity and the common ground that we share in creative exchange, drawing audiences into an organic, dynamic process.

With MICS continued we want to support and communicate justice and resilience in music and culture across borders.

July 28, 5pm
Coming together, Workshop

July 29, 5pm
Performances

Line up:

Anja Kreysing (DE)
https://anjakreysing.de/

Wolfgang Temmel (AT)
http://www.temmel.org/

Jeff Surak (US)
https://zeromoon.com/

Kris Kuldkepp (EE)
https://www.kristinkuldkepp.net/

Matika Duet (IT)
https://www.facebook.com/profile.php?id=100083137725131

Zahra Mani (AT/ UK)
https://www.zahramani.com/

Mia Zabelka (AT)
https://www.miazabelka.com/

Steve Putnik DJ (AT)
https://www.mixcloud.com/s_putnik/

MICS was co-funded by MusicAIRE – an innovative recovery for Europe, a cultural project within the Creative Europe Music Moves Europe initiative. MusicAIRE is run by the European Music Council and the Portuguese organization INOVA+, dedicated to culture, innovation, education and communication strategies. MICS is completed as part of MusicAIRE. MICS continued is now the continuation/extension of the project.

We would like to thank Department 9 Culture, Europe, Sport – State of Styria, the Federal Ministry for Art, Culture, Public Service and Sport – Art and Culture Section and the Alps-Adriatic Alliance for their support.“

Sankt Johann Im Saggautal, Steiermark, Austria

mifuri @ Folkwang Hochschule / Zeche Zollverein, 7.7.2023

Freitag, 7.7.2023 ab 19 Uhr Folkwang Universität der Künste, Zeche Zollverein: mifuri – rhythmisch-gestische Improvisation mit Claudius Lazzeroni, Michael Kolberg, Eicke Riggers und mir. Dazu live-visuals von Luzie Kuhnke. Ganz große Vorfreude! 🔥🔥🎉

Folkwang Universität der Künste, Raum 0.19, Martin Kremmer Straße 21, 45327 Essen.

Live Stream: www.twitch.tv/nullneunzehn

#soundart #improvisation#performance #live #instruments & #electronics #folkwang #essen

live-soundsculpturing: Sonakinatographies of Channa Horwitz @ ton.not not.ton exhibition, Kunsthalle Münster, 5.5.2023

https://www.kunsthallemuenster.de/de/programm/ton-not-not-ton-lisa-alvarado-samuel-beckett-gavsb/

english version of this post here

Concert, performance, exhibition: ton not. not ton is devoted to the sound of things—sound emerging in the form of acoustic interventions, in objects arranged within the space and in one’s own imagination. It is all about the infusion of visual art with music. This second edition focuses on textures, frequencies, structures, colours, patterns and movement. Likewise, the score or choreography is considered as a formative and visual instrument. ton not. not ton examines the way in which sound articulates motion, spaces, dynamics and, above all, time. As in the musical contributions, rhythm is also inherent in the works of visual art, giving them a performativity of their own.

With Lisa Alvarado, Samuel Beckett, Gavsborg, Channa Horwitz, Anja Kreysing and Musica Mosaica, the second edition of ton not. not ton also compiles contributions by both visual artists and musicians, bringing together those who operate at the boundaries of their respective fields. 

photos Sonakinatographies: Hanna Leander, photo Anja: Florian Glaubitz

„Die Münsteraner Klangkünstlerin und Akkordeonistin Anja Kreysing interpretiert die drei Sonakinatografien der amerikanische Künstlerin Chana Horwitz. Seit den späten 1960er Jahren hat Horwitz eine Reihe von Zeichnungen unter dem Titel Sonakinatografien – eine Zusammensetzung der griechischen Wörter für „Klang“, „Bewegung“ und „Notation“ – geschaffen. Ihre Stücke verschieben die Genregrenzen zwischen Tanz, Performance und bildender Kunst. Von 1968 bis kurz vor ihrem Tod arbeitete die Künstlerin an unzähligen Varianten der 23 unterschiedlichen Kompositionen der Serie. Jede dieser Zeichnungen kann musikalisch oder choreographisch interpretiert und als Konzert, Performance oder Rauminstallation umgesetzt werden. Kreysing setzt ihr computerisiertes Akkordeon ein, um die Partituren zu spielen.“

„Channa Horwitz (1932–2013) arbeitete seit Anfang der 1960er Jahre an einem zeichnerischen System. Abgeleitet aus dem Format des amerikanischen Standard-Millimeterpapiers, stellt die Künstlerin Zeit mittels grafischer Einheiten und Bewegung in der Zeit als dazugehörige Farbschemata dar und entwirft daraus Strukturen, die zeiträumliche Verhältnisse in Zeichnungen übersetzen. Die meisten ihrer Zeichnungen beruhen auf der Zahlenfolge eins bis acht und einem jeder Ziffer zugeordneten Farbcode. Sie dekliniert die Zahlenfolgen in immer neuen Variationen durch, entwickelt sie zu höchst komplexen Strukturen. Ihre Arbeiten gleichen grafischen Notationen, die entschlüsselt werden wollen. Für Horwitz bedeutete die bewusste Beschränkung auf einfachste Regeln keine Einschränkung im Namen einer kreativen Selbstzensur, vielmehr war es ein Versuch, eine ästhetische Sprache zu finden, die so rein und unberührt von den Bedeutungen der Welt ist, dass sie das Vergehen der Zeit mit annähernder Präzision wiedergeben kann. “If I wanted to experience freedom,” sagte Horwitz 2005 in einem Gespräch mit Chris Kraus, “I needed to reduce all of my choices down to the least amount.” 

Seit den späten 1960er Jahren hat Horwitz eine Reihe von Zeichnungen, die sie unter dem Titel Sonakinatografien – eine Zusammensetzung der griechischen Wörter für „Klang“, „Bewegung“ und „Notation“ – fasst, auch als choreographisches Ausgangsmaterial für Performances genutzt. Ihre Stücke verschieben die Genregrenzen zwischen Tanz, Performance und bildender Kunst. Insgesamt sind drei Werke aus dem Komplex der Sonakinatografien zu sehen: Sonakinatography XI Variation II (1981), Sonakinatography Composition XXII Number 2 (1981) und Sonakinatography Composition XXIII (2002). Von 1968 bis kurz vor ihrem Tod arbeitete die Künstlerin an unzähligen Varianten der 23 unterschiedlichen Kompositionen der Serie. Jede dieser Zeichnungen kann musikalisch oder choreographisch interpretiert und als Konzert, Performance oder Rauminstallation umgesetzt werden. Während der Eröffnung der Ausstellung ist eine Interpretation der Werke von der Klangkünstlerin und Akkordeonistin Anja Kreysing zu hören. Sie setzt ihr computerisiertes Akkordeon ein, um die Partituren zu spielen.“

Pressebericht Celan-Projekt im Lazarettbunker 17.5.2019

Münster

 Zu schön, um wahr zu sein, kann Vorwurf werden. Darf ein Gedicht schön sein, wenn es die unfassbar einzigartige Grausamkeit von Menschen behandelt? Und kann es dann noch wahr sein? Paul Celan war diesem Vorwurf ausgesetzt, hat ihn ausgehalten müssen. Der Präsentation seiner „Todesfuge“ im Lazarettbunker kann man diesen Vorwurf schwerlich machen – zu weit entfernt von rotweingeschwängerten Wohnzimmern, cellodurchwirkten Gedenksälen oder stickigen Schulklassen: Ein Bunker ist ein historisch authentischer Ort von Todesangst und Ohnmacht. Und von Krieg.

Ein passender Ort für Celans Meisterwerk, das vielen nach Adornos als Verdikt verstandene Urteil, „nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“, als unpassend erschien. Anja Kreysing und Helmut Buntjer („This honourable fish“), verstärkt durch den Niederländer Max Kuiper, schufen mit ihrem „Lait Noir Du Matin“ ein elektroakustisches Environment, das mal Klang-Teppich, mal Spot war.

In den zum Fürchten dunklen Räume pulsierten Geräusche, die den teuflischen Ton der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschine aufriefen: kreischend quietschende Züge, metallisches Schaben, dumpfes Dröhnen. Als wollte das Akkordeon dieser hörbaren industriellen Tötungshölle so etwas wie Musik geben, erklangen mal marschig Akkorde, mal kleine Melodien – wie ein Verklingen von Kultur oder ein Aufhoffen.

Wer die „Todesfuge“ im Bunker erlebt hat (und es waren verblüffend viele), konnte erleben, dass Celans unversöhnliche Verse eine höchst konkret schmerzende Mahnung und kein idealisierend verklärendes Poem von Anmut und Würde sind.

Von Gerhard H. Kock / Foto: Gerhard H. Kock

Sonntag, 19.05.2019, 17:14 Uhr

https://www.wn.de/Muenster/Kultur/3784202-Todesfuge-von-Paul-Celan-im-Lazarettbunker-Schoene-Verse-schmerzende-Mahnung

POETRY2019 – Celan-Projekt, this honourable fish mit Max Kuiper, 17.5.2019, Lazarettbunker, Münster

FR 17.Mai AB 17.30 bis 22 Uhr
| Bunker an der Lazarettstraße, Münster
this honourable fish & Max Kuiper präsentieren:
„Lait Noir Du Matin“ – ein elektroakustisches Environment
über die Todesfuge von Paul Celan

Anja Kreysing und Helmut Buntjer (this honourable fish) realisieren live im Bunker an der Lazarettstraße im Kreuzviertel Münsters eine Performance zu Paul Celans Todesfuge: „Lait Noir Du Matin“ Gemeinsam mit dem niederländischen Klangkünstler Max Kuiper lassen sie eine subtile Klangwelt entstehen, die den gesamten begehbaren Innenraum des Bunkers erfüllt. Mit Hilfe alter Radios, an verschiedenen Stellen im Bunker sichtbar und unsichtbar platziert, werden je nach Standpunkt der Besucherinnen und Besucher Geräusche, Musik und Fragmente der Todesfuge erlebbar. An zentraler Stelle im Bunker wird das Ensemble this honourable fish den Soundtrack dazu erschaffen. Posaune und Akkordeon bieten hier die Basis. Die Instrumente werden auf vielfältige Weise elektronisch verändert und moduliert, es entstehen suggestive Klangbilder, der Klang wird spürbar.
Der gesamte Bunker wird so zu einer begehbaren Klangskulptur, die dem erschütternden Meisterwerk Celans einen angemessenen Rahmen gibt und die auch dem Denkmal Bunker in seiner wirklichen Bedeutung als Mahnmal gerecht wird.
Der Lyrik Celans will diese Performance nichts entgegenstellen, sondern vielmehr ihre Kraft verstärken und letztlich die teilneh- menden Menschen in ihrer Seele erreichen.
Die Erschütterung, die Paul Celan beim Verfassen seines Werkes gespürt haben muss, soll für das Publikum sinnhaft erfahrbar werden. Ein Besuch ist zwischen 17.30 und 22.00 Uhr möglich.

Von und mit:
Anja Kreysing | Akkordeon, Elektronik, Stimme
Helmut Buntjer | Posaune, Elektronik, Stimme
Max Kuiper (NL) | Radios, Transmitter, Recordings

Eintritt frei, Verweilzeit nach Belieben – das ist kein Konzert sondern eine live bespielte Klanginstallation / Dauerperformance!

Im Rahmen von Poetry2019, dem Rahmenprogramm zum Internationalen Lyrikertreffen Münster
https://www.stadt-muenster.de/kulturamt/poetry.html
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Münster.

Rezension in der WN von Gerd Kock: https://www.wn.de/Muenster/Kultur/3784202-Todesfuge-von-Paul-Celan-im-Lazarettbunker-Schoene-Verse-schmerzende-Mahnung

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Metropolis Event, 26.3.2019, Landeshaus, Münster

Dienstag, 26.3.2019 19.00 Uhr, Bürgerhalle LWL Landeshaus Münster
Metropolis (Fritz Lang, D, 1927)
Livesoundtrack mit This honourable fish
Einführung: Prof. Dr. Malte Thießen (Historiker, Münster),
Anja Kreysing / Helmut Buntjer (Schwarz weiss ist die bessere Farbe)

In Kooperation des Filmkonzertlabels Schwarz weiss ist die bessere Farbe mit dem LWL Medienzentrum entsteht rund um den Stummfilmklassiker Metropolis von Fritz Lang ein aussergewöhnliches Event, welches mit Mehrfachprojektionen in die bemerkenswerte Bogenarchitektur der Bürgerhalle im Landeshaus die cineastische Darbietung zu einer audiovisuellen Installation im Sinne eines expanded cinema mit einem klanggewaltigen elektro- akustischen surround-live-soundtrack des Duos this honourable fish erweitert. (Akkordeon / Elektronik // Posaune / Elektronik // ZippZapp)
Die Zuschauer sind eingeladen, aus wechselnden Positionen das Geschehen zu verfolgen und dabei tief in die Synthese zwischen Bild und Ton einzutauchen.
Mit Snacks und Getränken für das allgemeine Wohlbefinden gesorgt.

Eintritt frei, Spenden erwünscht!

Landeshaus Münster
Freiherr-vom-Stein Platz 1, 48147 Münster

Im Rahmen der Reihe „Drehbuch Geschichte 2019“ – Moderne Zeiten? Vier Filmforen über die Weimarer Republik
Villa Ten Hompel / LWL Medienzentrum.

MetropolisLWLPlakat