„Panzerkreuzer Potemkin“ – Review Westfälische Nachrichten

„Mo., 29.02.2016
Stummfilmkonzert mit Helmut Buntjer und und Anja Kreysing
Piazzolla zum „Panzerkreuzer Potemkin“

Münster – Anja Kreysing und Helmut Buntjer untermalen die Szenen aus Sergej Eisensteins Revolutions-Epos „Panzerkreuzer Potemkin“ von 1925 beim Stummfilmkonzert in der Stadthausgalerie auf verblüffende Art.

Von Arndt Zinkant / Foto: Arndt Zinkant
 
Das Drama hat fünf Akte. Im vierten Akt von „Panzerkreuzer Potemkin“ kommt sie dann, „Die Treppe von Odessa“ – jene berühmte, grausige Sequenz, wo die zaristischen Offiziere im Jahr 1905 auf das aufbegehrende Volk schießen. Mit der legendären „Kinderwagen-Sequenz“:Eein Baby, dessen Mutter erschossen wird, rollt die riesige Hafentreppe herab.

Anja Kreysing und Helmut Buntjer untermalen die Szenen aus Sergej Eisensteins Revolutions-Epos von 1925 auf verblüffende Art: Sie versuchen nicht, die kreischenden Massen und donnernden Gewehre akustisch zu imitieren. Stattdessen: Astor Piazzolla! Dessen morbide Tangoklänge schmiegen sich emotional verblüffend stimmig an das Chaos. Und der Tango wird zum Totentanz.

„Schwarz-Weiß ist die bessere Farbe“, heißt das Motto der Stummfilm-Reihe, die Kreysing und Buntjer veranstalten – vormals im Cinema, nun drei Mal in der Stadthausgalerie. „Potemkin“ war am Sonntag der letzte Streich an diesem Ort. Und der hätte mehr Publikum verdient, schließlich handelt es sich um einen Meilenstein der Filmgeschichte. Mit Live-Klängen, wie man sie sonst nicht zu hören bekommt.

Rechts von der Leinwand sitzt Helmut Buntjer, spielt Posaune und Tuba, lässt seine Instrumente singen oder avantgardistisch knirschen. Und natürlich bekommen die Dampfer der russischen Flotte ein ohrenbetäubendes Dröhnen mit auf den Weg. Elektronik kommt hinzu, die Lautsprecher verstärken alles. Links spielt Anja Kreysing ihr Akkordeon, das natürlich genau zu Piazzolla passt. Und nicht minder zur Wehmut eines russischen Volksliedes oder zum „Einheitsfrontlied“ von Hanns Eisler und Bert Brecht.

Stummfilmmusik war in seinen Anfängen immer ein Zitate-Reigen, das macht immer noch den Spaß aus. Die Qualität der „Potemkin“-Filmkopie war um Längen besser als bei den zwei Vorgängerfilmen „Nosferatu“ und „Der Untergang des Hauses Usher“. Auch das Auge kam hier voll auf seine Kosten. Schwarz-Weiß ist eben die bessere Farbe.“

http://www.wn.de/Muenster/Kultur/2287022-Stummfilmkonzert-mit-Helmut-Buntjer-und-und-Anja-Kreysing-Piazzolla-zum-Panzerkreuzer-Potemkin

„Der Untergang des Hauses Usher“ – Review Westfälische Nachrichten

„So., 28.02.2016
Filmkonzert: „Der Untergang des Hauses Usher“ in der Stadthausgalerie
Wie eine traurige Traumfantasie 

Von Arndt Zinkant / Foto Arndt Zinkant

Münster – Es pfeift und pfeift und pfeift. „Der Untergang des Hauses Usher“ kommt umtost von Sturmböen daher, welche Vorhänge zerzausen, Baumwipfel verbiegen und Haare verwehen. Edgar Allan Poes berühmte Geschichte wurde am Freitag in der Stadthausgalerie als Stummfilm präsentiert, untermalt von mächtig wogenden Sound-Effekten aus dem Rechner, die die Musikerin Anja Kreysing vorab punktgenau auf eine Tonspur gelegt hatte. Von wegen Stummfilm!

Aber das war nicht alles. Anja Kreysing legte dann live noch Akkordeon-Klänge darüber, die den Sog der Töne bereicherten um eine oft hypnotische Aura, wie sie die Melancholie einer Quetschkommode mühelos erzwingt. Traurig kündeten diese Klänge von Vergänglichkeit und hüllten die morbiden, teils gruseligen Filmbilder wie einen Schleier ein.

Das zweite „Auswärtsspiel“ in der Stadthausgalerie. Nach dem bizarren Schelmenstreich „Nosferatu“ (mit dem Theaitetos Trio) am Dienstag war die Poe-Verfilmung (1928) von Jean Ep-stein in jeder Hinsicht Kon-trastprogramm. Ein Filmkonzert wie eine traurige Traumfantasie. Ein Film fast ohne Handlung – mit einer Musik, die ihre melancholische Stimmung kaum variierte. Dem musste man sich einfach überlassen und sich in die Welt von RoderickUsher „hineinwehen“ lassen.

Usher, der übersensible, degenerierte Künstler, malt im spukigen Familien-Schloss seine Frau Madeline, die an einer seltsamen Krankheit leidet. Im Verlauf der Handlung wird sie lebendig begraben – befreit sich am Ende aber aus der Gruft. Die Filmversion von Epstein (mit Luis Buñuel als Co-Autor!) weicht deutlich von Poes Story ab: Dort nämlich fehlt das Gemälde von Madeline, die außerdem nicht die Ehefrau, sondern die Schwester Rodericks ist. Einerlei: Was zählt, sind die starken, unheimlichen Bilder, die Anja Kreysing oft in eine sehr lange, sehr französisch klingende „Valse triste“ taucht. Und wenn die Uhr schlägt oder Buchseiten knistern, klingt dies so anspringend echt, als wäre man mittendrin im modrigen Hause Usher.“

http://www.wn.de/Muenster/Kultur/2285736-Filmkonzert-Der-Untergang-des-Hauses-Usher-in-der-Stadthausgalerie-Wie-eine-traurige-Traumfantasie

15.3.2016 kwr5-Kollektiv: Performance, Flottmannhallen, Herne

15.3.2016 kwr5-Kollektiv: Performance bei ETSC in den Flottmannhallen, Herne

Kunst im Aufbau – ETST

Dienstag, d. 15.3.2016 ab 20 Uhr
anlässlich des Aufbaus der Ausstellung „SPACE & PLACE – Zur Poesie des Raumes“
mit
Sara Hasenbrink, performatives allerlei
kwr5-Kollektiv
Christiane Conradt, Violoncello
Anja Kreysing, Akkordeon
Rachel Seifert, Stimme
Siegfried Fiebiger, speise
Eintritt frei, Essen + trinken zum kleinen Preis!

this honourable fish

this-fish

ganz neu, ganz frisch: „this honourable fish“ – live bespielte elektroakustische Environments für Akkordeon/ Elektronik und Posaune/Elektronik.
Als passionierte und eingespielte (Stumm-)filmmusiker und Performer sowie als Kuratoren der Stummfilmkonzertreihe „Schwarz-weiss ist die bessere Farbe“ in Zusammenarbeit mit dem Cinema / die Linse e.V. Münster, machen Anja Kreysing & Helmut Buntjer hier auch ohne Film Musik.

this honourable fish ist Musik für den Film im Kopf.
this honourable fish steht in der Tradition von experimental / noise, Neuer Musik, musique concrete und folklore imaginaire im Sinne Béla Bartóks und ist immer filmisch, ohne zwingend Bilder zu zeigen.

„…From desolate soundscapes with repeated, lugubrious long-held notes on trombone to strange accordion transmogrifications, the track consists mostly of atmospheres, textures and various, hard to identify extraneous noises and found sounds – like assorted percussion, static or sonic detritus–, plus occasional reading of Celan in German. The minimalist accordion at times sounds like the sho in a John Cage composition like Two4 (1991). Lait Noir Du Matin is a beautiful piece of music I will return to often…“  (continuo-docs)

Presse:
WN über Panzerkreuzer Potemkin
continuo-docs über Lait Noir Du Matin

facebook.com/thishonourablefish
soundcloud
http://www.helmutbuntjer.de/fish.html

 

Soundpoem für Nuits & Noirs 3 – „Sacred Language“

Lait Noir Du Matin  – Soundpoem for Nuits et Noir 3

based on a recording Session with

Anja Kreysing: accordion / electronics, concept, sound editing, mastering
www.anjakreysing.de
and
Helmut Buntjer: trombone, euphonium, zip zap, electronics
www.helmutbuntjer.de

and some atmos by Max Kuiper.

The soundpoem „Lait Noir Du Matin“ it is based on fragments of the poem „Todesfuge“ by Paul Celan. It ends with „der Tod ist ein Meister aus Deutschland“. This is my statement for the guiltyness of my country for all those who lost their lives because of german weapons or the death-industry during Nazi-Germany.

Special thanks to Helmut & Max for their fantastic and inspiring work!

c) 2016

released on
R\a\w F\o\r\m\s, Arnhem

https://leshorriblestravailleurs.bandcamp.com/track/lait-noir-du-matin

https://leshorriblestravailleurs.bandcamp.com/album/sacred-language-nuits-et-noirs-3

http://www.nuitsetnoirs.com

Douce Ambiance, offene Session für zigane Musik in Münster

Jeden 1. Dienstag im Monat,  20 Uhr:
Douce Ambiance, Münsters offene Session für
– Jazz Manouche
– Sinti Swing
– Roma Folklore
Von und mit Matthias Muer, guitariste et chanteur tzigane genial, begleitet und gewürzt von mir und meinem Akkordeon.

Kommt zahlreich, spielt und singt mit, wir freuen uns!

SpecOps, Von Vincke-Straße 5-7, 48143 Münster

Douce Ambiance

Künstlerisches Coaching

Wer kennt das nicht – es „klemmt“ mit der Kunst.
Die Fragen, was man will, wohin man sich entwickeln möchte, was die eigenen künstlerischen Interessen und Themen sind, stellen sich von Zeit zu Zeit immer wieder.

Auch wenn man schon lange professionell arbeitet, kommt man im Laufe der Zeit immer wieder an Punkte, an denen man die Situation eines Kolloquiums oder einer Korrektur gut gebrauchen könnte.

Für diese Momente biete ich individuelle Beratung bei der (Weiter-)entwicklung und Abrundung künstlerischer Konzepte im Bereich bildende Kunst, Musik und Performance an.

Ich arbeite diskret und vertrauensvoll und schöpfe aus über 25 Jahren Erfahrung als freischaffende Künstlerin und Lehrende in den Bereichen Klangkunst / Musik sowie Performance und Film.

Kontakt:
kreysing@web.de
0177/1447382

 

Auswärtsspiel, 22.2.-1.3.2016, Stadthausgalerie Münster

Vier bekannte Münsteraner Kulturinitiativen spielen auf Raumgewinn und präsentieren ein buntes Programm in der Stadthausgalerie: Sieben Auswärtsspiele in Münsters Zentrum mit Film, Musik, Poetry und vielen bekannten Gesichtern!
Das Team Auswärtsspiel sind TatWort, Schwarz-Weiss ist die bessere Farbe, Culture Corner, Reset und das Kulturamt der Stadt Münster.

http://www.stadt-muenster.de/kulturamt/stadthausgalerie/auswaertsspiel.html

Das Programm:

22.2.2016 20 Uhr, Die Slam – Lesebühne Die2drei
(Andreas Weber, Micha-El Goehre, Andy Strauß und ihre Lieblingsmenschen)

23.2.2016 20 Uhr, Stummfilmkonzert „Nosferatu“ – Eine Symphonie des Grauens D 1922, Regie F. W. Murnau;
Live begleitet von THEAITETOS TRIO: Helmut Buntjer, Johannes Dolezich, Udo Herbst, Bernd Kortenkamp: Orgeln, Gitarren, Gebläse, Schrott

26.2.2016 20 Uhr, Stummfilmkonzert „LA CHUTE DE LA MAISON USHER – Der Untergang des Hauses Usher“
Frankreich, Polen 1928, Regie: Jean Epstein, Drehbuch: Jean Epstein, Luis Bunuel
Live begleitet von Anja Kreysing (Akkordeon/Elektronik)

27.2.2016 20 Uhr, RESET outdoor spezial: Mixed Arts Abend mit diversen Künstlern und vielleicht einem Bulli. Man darf Lesungen, Kleinkunst, Quatsch, Performances, Live-Musik

28.2.2016 20 Uhr, Stummfilmkonzert „Panzerkreuzer Potemkin“ – UdSSR 1925, Regie: Sergei Eisenstein. Live begleitet von Helmut Buntjer (Posaune/Elektronik) & Anja Kreysing (Akkordeon/Elektronik)

29.2.2016 20 Uhr, Klanglaut – Jamsession für Sprache und Musik.
Ein Blind Date für Buchstaben und Noten aller Art.
Offen für sämtliche Sprach- und TonkünstlerInnen .
Ein Abend von und mit Marian Heuser (Text & Sprache) und Anja Kreysing (Akkordeon & Elektronik)

 

Eintritt: jeweils 5 Euro
Culture Corner, Di, 1.3.16.: Eintritt frei Einlass: jeweils um 19 Uhr

Stadthausgalerie, Platz des Westfälischen Friedens (Rathausinnenhof), 48143 Münster

Programmkoordination
Andreas Weber: TatWort
Wilko Franz: Resetspezial
Marian Heuser: Culture Corner
Anja Kreysing, Helmut Buntjer: Schwarz-Weiss ist die bessere Farbe
Jenny Hoedemaker, Andreas Ermeling: Kulturamt Münster

Gestaltung: Folder / Beitragsbild: Gesa Weber

kwr5-Kollektiv: Nachtstück, Wiederaufnahme, 17.1.2017

NachtstückEine Videoinstallation verbunden mit einer musikalischen Interpretation des Gedichtes
„Böhmen liegt am Meer“ von Ingeborg Bachmann.

17.1.2016
18.00 Uhr
Rottstr5 H.O.F. BochumVideoinstallation: Anja Kreysing
Improvisation: kwr5-Kollektiv

Wiederaufnahme einer Performance, entstanden im Rahmen der Bochumer Tage für Neue Musik, Juni 2015.

kwr5-Kollektiv
Violoncello: Christiane Conradt
Akkordeon: Anja Kreysing
Stimme: Rachel Seifert

Christiane Conradt ist in Thüringen aufgewachsen. Sie studierte bei Konrad Lechner, Hans Adomeit und Leo Koscielny. Nach einem Engagement bei den Nürnberger Symphonikern wurde sie Mitglied der Bochumer Symphoniker. Schon dort galt ihr besonderes Interesse zeitgenössischen Werken in der Kammermusik als auch in der solistischen Celloliteratur. Seit Jahren spielt Christiane Conradt in verschiedenen Veranstaltungs-reihen und entwickelt in den Hallen der ROTTSTR5 einen Ort für Neue Musik.

Anja Kreysing ist Akkordeonistin und Klangkünstlerin mit den Schwerpunkten Film- und improvisierte Musik mit Akkordeon und Elektronik. Musette, Balkan-Gypsie und (dark)Ambient prägen ihren Stil. Neben Kollaborationen von Musikperformance bis Dancefloor gehören Stummfilmbegleitung, das kwr5-Kollektiv und Phtongolist zu ihren Projekten.

Rachel Seifert ist Sängerin und Sprecherin.
Sie arbeitet insbesondere im Rahmen improvisierter Musik, Musikperformance und Literaturvertonungen als Sängerin und Rezitatorin.