Resonator: Sound(e)scapes in Gütersloh
Biographien die anders verlaufen als geplant. Äußere Umstände zwingen zur Aufgabe von Träumen. Neue Ziele müssen her, neue Träume. Flucht. Vertreibung. Einfordern alter Rechte. Themen, die uns gestrig vorkommen, doch in unseren Städten zumindest in Straßennamen kilometerweise präsent sind (“Königsberger Straße” etc). Klimawandel und andere Veränderungen der Umwelt, Revolutionen, Bürgerkriege, religiöse Konflikte, Streit um Resourcen und Ethnien, zwingen Menschen ihre Heimat zu verlassen. Die Verlockungen und Versprechungen des Konsums verleiten Menschen eine vermeintlich besser Zukunft zu suchen. Auf der anderen Seite “Frontex”, Markenname der Festung Europas, Kriegsfronten evozierend und dem Bedürfnis nach Sicherheit Rechnung tragend – die von einem besseren Leben träumenden aus dem Süden prallen dort ab. Auf der Grundlage des Librettos von Ruth Schultz aus eigens geführten Interviews, verweben Resonator in ihrem Konzert Sound(e)scapes eine paneuropäische Nu-Folk Musik aus Akkordeon und Elektronik mit Stimmen, die mit persönlicher Perspektive, (schwarzem) Humor und aus direktem Erleben von Flucht, Krieg, Vertreibung und Verlust erzählen.
Sound(e)scapes ist eine Uraufführung im Auftrag des Festivals “Broken Lives, Broken Dreams”, veranstaltet von “kulturgüt”, einer Initiative des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh. Mitwirkende: Musik: Resonator (Anja Kreysing & Kai Niggemann) Interviews / Bearbeitung: Ruth Schultz
Foto: Torsten Meyer-Bautor